Die von 1988 bis 1995 ca 3800 mal verkaufte NX250 gehört wohl zu den am meist unterschätzen Motorrädern - nur 239ccm und 26 PS? … doch treffen diese auf 133kg (DR350SE: 144kg) und sorgen mit der enormen Drehfreudigkeit des Motors für ungeahnte Dynamik im Gelände, im Zeitalter der 260kg Enduros für viele wohl unvorstellbar.
Voraussetzung sind jedoch ein paar Modifikationen. Denn der serienmäßige Stossdämpfer ist schon "beim Aufsitzen im Stand überfordert" (O-Ton MOTORRAD), was nach 20 Jahren auch nicht unbedingt besser geworden ist. Schon bei flotter Strassenfahrt neigt die NX daher zum Aufschaukeln. Ein Zubehör-Dämpfer ist deshalb unbedingt notwendig, soll's ins Gelände oder zu zweit auf Reisen gehen. Von Wilbers gibt es den Ecoline Dämpfer ohne verstellbare Zugstufe (329,00, Stand 2008). Mit verstellbarer Dämpfung wird's teurer (412 €). Dieses Feature ist aber nicht unbedingt nötig, denn die Wilbers werden ohnehin für das jeweilige Fahrergewicht maßgeschneidert. Bei meinem WhitePower Federbein (Vorgängermarke von Wilbers) hat sich die Verstellung übrigens als wirkungslos erwiesen. Vorne sollten entsprechend stärkere Gabelfedern rein. WhitePower Gabelfedern waren viel zu weich ("progressiv") und mussten mit Hülsen vorgespannt werden, Wirth Federn (75 €) sind deutlich härter und daher eher eine Verbesserung.
Das zweite Hindernis für Geländespass sind die ungewöhnlichen Reifendimensionen. Diese gibt es nur von Glitschstone und Dunplop, beides gute Strassenenduroreifen, doch im Gelände erreichen sie bald ihre Grenzen und verschleißen zudem recht schnell. Doch Hondas Baukasten hat die Lösung: die Räder der XL 350 passen ohne Änderung. Vorne passen auch Räder der XL600R mit 240mm Bremsscheibe (nicht LM/RM!) und von alten XRs (mit 15er Radachse), hinten welche von der XL250R (allerdings nicht alle Baujahre). Definitiv nicht passen Hinterräder von der XL500 oder älteren Hondaenduros.
Reifengrösse | Reifendurchmesser | Felge |
---|---|---|
Hinterrad 120/90 16 | 638 mm | 2.50 16 (NX250) |
4.60 17 | 645 mm | 2.15 17 (XL350) |
120/90 17 | 664 mm | 2.50 17 (NX650) |
Vorderrad 90/100 19 | 665 mm | 1.85 19 (NX250) |
2.75 21 | 707 mm | 1.60 21 (XL350) |
90/90 21 | 713 mm | 1.85 21 (NX650) |
Um die Änderung im Radumfang möglichst gering zu halten, habe ich mich für die Dimensionen 2.71-21 und 4.60-17 entschieden. Fürs Hinterrad ergibt sich so ein um nur 7 mm größerer Durchmesser, für die TüV-Abnahme wichtig, weil sich dadurch die Übersetzung nicht nennenswert ändert. Das Vorderrad hat 42 mm mehr Durchmesser, was ca 6% entspricht ... entsprechend beträgt die Tachoabweichung 6 %, was knapp an der vom Tüv verlangten Tachogenauigkeit vorbeischrammt. Da aber bei größerem Raddurchmesser dann der Tacho nacheilt, und Motorradtachos voreilen, müsste der Tacho dann noch präziser anzeigen als bisher :-). Wer es ganz perfekt haben will nimmt einfach den Tachoantrieb der Dominator, denn fast alle japanischen Tachos haben die gleiche Wegdrehzahl, und unterschiedliche Radgrößen werden über die Tachoschnecke angeglichen.
So können nun TKC80 aufgezogen werden, welche bekanntermaßen für Gelände und Straße taugen. Leider hat Continental die Produktion dieser alten Zollgrößen inzwischen eingestellt, so dass sich die Reifenfrage wieder neu stellt.Für die üblichen Größen 90/90-21 und 120/90-17 sind die Felgen der XL350 leider zu schmal, was bei der nötigen Eintragung Probleme geben könnte.
Eine Lösung wären die breiteren Räder der Dominator. Das Vorderrad der Domi passt jedoch nicht, denn die NX250 hat eine kleinere Bremsscheibe, die nicht auf die Domi-Radnabe paßt. Und der (größere) Domi-Bremssattel paßt von den Befestigungspunkten her nicht an die 250 Gabel. Doch zum Glück hat Honda bei der XR650L eine Kombination von XR/Domi Teilen verwendet. Das Rad samt Bremsscheibe stammt von der Domi, der Bremssattel ingegen von der XR600 (identisch mit dem von der NX250). Die Differenz im Bremsscheibendurchmesser wurde von Honda mit einem anderen Bremssattelhalter ausgeglichen. XR600-Fahrer (siehe XR Forum) haben daher häufig mit einem XR650 halter samt Domi-Vorderrad die Bremsleistung verbessert. Der Umbau geht auch mit der NX250, der XR650 halter paßt auf die NX250 Bremszange (Bild unten links).
DasHinterrad der US-Domi oder XL600R passt in die Schwinge der 250, dann muss allerdings der Kettenradträger und die Bremsankerplatte mit gewechselt werden. In der Bucht sind häufig komplette Sets der alten XL600R für wenig Geld zu finden. Ein Problem ist dann jedoch der dadurch um mindestens 4% vergrößerte Raddurchmesser. Bei meiner 250er sorgte ein 120/90 17 Mefo Stonemaster (Bild oben rechts) dafür, das der sechste Gang nur noch als Overdrive diente und selbst im fünften kaum noch ein Geschwindigkeitszuwachs zu erzielen war. Erst ein 43er Kettenrad von der SLR650 verkürzte die Übersetzung(knapp 5%) auf ein fahrbares Maß und dürfte auch bei Tüv-Bedenken hilfreich sein.
Der Umbau auf größere Räder würde auch mit der originalen Verkleidung gehen, weil aber der sehr teure Scheinwerfer sturzgefährdet ist, habe ich mich zu einer lenkerfesten Variante entschieden. Der Kabelsalat ist geringer als bei der Dominator, weil bei der 250er die CDI unter der Sitzbank platziert ist. Die direkt auf den Gabelstandrohren montierten Lampenmasken von Acerbis & Co lassen sich ohne Distanzstücke nicht verwenden, da das Zündschloss zu weit nach vorn absteht und daher mit dem Stecker des Scheinwerfers kollidiert. Außerdem ist die Lichtausbeute selbst bei den H4 Varianten zu schwach, um nachts noch vernünftig sehen zu können.
In der Bucht gabs schließlich für wenig Geld Scheinwerfer samt Halter von einer KLX650, was perfekt zu dem bereits vorhanden KLX Tacho passt. Der (elektrische) Drehzahlmesser läßt sich problemlos anschließen. Nur der rote Bereich fängt hier schon bei 7500 U/Min an, während die NXmunter über 9000 dreht …
Die originale Bremsleitung tauscht man am besten gegen eine Stahlflex aus, dann lässt sich ein hochgelegter Kotflügel auch ohne die sonst nötigen Distanzstücke montieren. Kotflügel der alten XL350/600 Modelle passen von den Bohrungen perfekt und sind erheblich stabiler als Acerbis & Co. Leider hat Honda beim hinteren Kotflügel auf den Verstärkungsbügel der Domi verzichtet. Dadurch bricht dieser am Rücklichtglas schnell aus und sollte daher vor Geländefahrten verstärkt werden.
Der verstellbare Bremshebel der Dominator ist eine gute Investition, auch weil er kürzer ist und nicht so leicht abbricht. Der Domi Kupplungshebel hingegen passt nicht, hier habe ich auf die komplette Domi-Hebeleiumgerüstet. Dadurch lassen sich Handschützer von der Domi montieren, die zwar als Elefantenohren verschrien sind, aber bei einem Ganzjahresmotorrad gute Dienste leisten.
So gerüstet läßt sich mit der kleinen NX im Gelände schon einiges anstellen.>
So, Mädels und Jungs.
Michael hat mit gebeten mal etwas über meine Nixe zu schreiben, hiermit, hoffe er bereut es nicht!!
Als waschechter Grachtenkacker (auch Niederländer genannt) habe ich mir Mühe gegeben so einigermaßen anständig zu formulieren, jedoch habe ich es mit der deutsche Grammatik nicht so, sorry schon mal!
Es ist schon was, wenn man als waschechter Motorradfahrer eine Familie gründet.
Man muss sich als Dosenfahrer an die Welt des Einreihens gewöhnen. Abgesehen von Schnee, starker Regen und lange Strecken bei Kälte und Regen konnte ich mich noch nie freuen übers Dosenfahren. Einzig die Tatsache, dass man dann gut Musik hören kann, machte es einigermaßen erträglich.
Aber Tatsache war: nachdem ich 20 Jahre mit dem Moped eins war, mit ihr nach Indien, von Nord nach Südamerika, Nordafrika und viele andere Länder dieser Welt gefahren bin, musste ich ein bisschen umdenken.
Jetzt, eingetaucht im Alltagsleben, habe ich das Glück für meine Arbeit jeden Tag mit meiner Transalp durch das Bergische Land unterwegs sein zu können. Aber die Idee, in den Urlaub in einer schönen Gegend in einer Blechdose schöne Sträßchen fahren zu müssen! Nee, das geht gar nicht! Durch die Provence fahren und nicht den herrlichen Kräutern oder Lavendel in der Luft zu riechen oder auf kleine Schotterpisten oben in den Bergen auf Schweiß und schöne Aussichten verzichten zu müssen… Auch im Urlaub wollte ich nicht ganz aufs Motorrad verzichten.
Fazit: ich konnte nicht (die Sucht, ich gebe zu) auf 2 Räder mit Motor verzichten, aber wie bekommt man solch ein Gerät, neben Frau, 2 Kinners und viel Gepäck mit in den Ferien?
Also erst mal eine passende Dose suchen.
Und wenn schon Dose, dann soll es auch wirklich alles können.
Mann soll drin übernachten können, und zwar zu viert. Man soll auch ein Käffchen machen können und eine Mahlzeit dazu. Man soll in eine kleine Parklücke reinkommen können, unter den 2 meter-Balken der Einkaufszentren in Südfrankreich durch kommen. Es soll eine gute Soundanlage haben, ich muss flott an LKW's vorbeikommen können und... es soll ein Moped mitkommen können, ohne einen Anhänger mitnehmen zu müssen. Tempo 80 auf der Autobahn geht gar nicht! Auch genannt "Eier legende Wollmilchsau".
Also wurde erst einmal ein VW-T3 Campingbus Bus mit Klappdach gekauft, einen starken TDI- Motor eingebaut, und einen Motorradträger geschweißt. Der Träger wurde ohne Murren von Tüv eingetragen, da der Bus aufgelastet war, allerdings nur für ein Motorrad bis etwa 150 Kilo.
Das Endergebnis:
Da kam ich schon schnell auf die 250er Nixe.
Für 1200 € habe ich eine schöne, fast neuwertige Nixe geschossen. Damenfahrzeug, scheckheftgepflegt mit 11.111 Km auf die Uhr. Die MD25 hatte 13 KW eingetragen, war aber offen, also hatte sie 23 PS.
Es mussten ein paar Sachen geändert werden, aber die Basis war gut.
Um die Zuverlässigkeit und den Klang in der Natur nicht zu beeinflussen, sollten Motor, Elektrik und Auspuff original bleiben. Ich habe dann im Forum den Artikel von Michaels Umbau gesehen, das hat Appetit auf Schrauberei gemacht und im Kopf ging die Spinnerei los!
Umbau NX nummero 1 Winter und Fruhjahr 2006/2007
1: die Front:
Verkleidung, Lampe, Instrumente und Seitenteile vom Tank wurden abgebaut.
Verkleidungshalterung, Zündschloss und Einrasthalterung ebenso, zusammen mit dem Originallenker, Bremsleitung und Blinker kam alles schön verpackt im Karton. Ich wollte alles so machen dass ich die Nixe wieder zurück auf original bauen kann.
Im Forum habe ich einen gebrauchten Armaturenkabelbaum, eine obere Gabelbrücke und zwei Seitenteile für den Tank gekauft. Von der XBR 500 hatte ich noch einen schönen Drehzahlmesser liegen, geht zwar nur bis 8000 U/min, aber die Nadel dreht auch weiter. Seit Jahren hatte ich auch noch einen schönen kleinen Hella- H4- Scheinwerfer in Chrom in einer Kiste liegen. Dazu kaufte ich ein neues Mofa- Zündschloss, und von Polo gab's 4 schöne kleine Chromblinker. Von Tomaselli hatte ich noch 2 passende Lampenhaltern in der Kiste.
Da die NX ist eigentlich eine Nummer zu klein für mich ist, kam mir der Lenker viel zu nah am Körper, und zu niedrig war er auch. Dafür kaufte ich einen Lenker- Höher- und Rückverlegungssatz, die anders herum montiert den Lenker nach oben und vorne platziert.
Darauf montierte ich einen schönen verchromtem Fehling- Crosslenker.
Dann baute ich aus 4 mm Aluminium eine Armaturenplatte für den XBR- Drehzahlmesser, das Zündschloss und den Sigma-Tacho mit Beleuchtung.
Der gebrauchte Armaturenkabelbaum wurde auf Maß umgestrickt auf die neue Instrumente und den H4- Scheinwerfer.
Auf dem originalen Lenkschloss, diesen Riesenklotz, wollte ich gerne verzichten da es ein kleines Bremsscheibenschloss auch gut tut als Wegfahrsperre beim Brötchenkaufen! Deshalb habe ich an der gebrauchten oberen Brücke die Aufnahme vom orig. Zündschloss abgesägt, so konnte ich den Scheinwerfer höher platzieren.
Die Tomaselli Lampenhalter wurden mit neuen Aluplatten, passend zur H4- Lampe versehen und die Chromblinker wurden da eingebaut.
2: das Fahrwerk und Bremsen
Das Federbein wurde ausgetauscht durch das günstigste Wilbers Angebot, das Basic- Federbein und Wirth Gabelfedern + Öl. Man sagt zwar dass dieses Bein nicht fürs Gelände ausgelegt ist, hat allerdings bis jetzt (zugegeben, es sind nicht viele Kilometer) gute Dienste getan. Es ist länger als das originale und setzt das Heck ein bisschen höher. Die fehlende Dämpfungseinstellung habe ich bisher noch nicht vermisst! Muss aber dazu sagen dass ich kaum auf die Crossbahn gehe wo heftig gesprungen wird.
Trialfahren oder Endurowandern mit kleineren heftigeren Einlagen am Berg sind eher mein Ding.
Der Seitenständer habe ich ein wenig verlängert, so dass sie nicht ganz so schräg steht.
Die originalen Fußrasten würden durch Chrom-Crossteile von Polo ausgetauscht, billig, praktisch und schön.
Ebenso von Polo kam auch ein Schalthebel mit Gelenk an der Stelle des originalen Hebels.
Stahlflex- Bremsleitung von Lukas sorgt für eine Super- Bremsleistung im Vorderrad, wirklich erstaunlich gut in den Bergen und in Notsituationen! Die Beläge vorn sind noch immer die originalen!
Die originale Schraube des Seitenständers wurde ausgetauscht durch eine flache Sechskantschraube, welche einen 6mm Innemgewinde bekam. So konnte ich nach belieben beim Tüv eine Schraube reindrehen damit der Ständer, wie es sich gehört, einklappen kann. Im Gelände ist das eher lästig, und somit kann man das Schräubchen nach der Prüfung wieder rausdrehen, und der Ständer bleibt ausgeklappt stehen.
3: das Heck
Das sperrige und schwere Hecksschutzblech mit Rücklicht musste ein schönes, leichtes Heck von Acerbis weichen, hatte ich auch schon seit Jahren liegen. Man ist ja nicht für nichts Sammler und Jäger…
4: Plastikteile
Die zwei dazugekauften Seitenteile vom Tank wurden abgesägt und mit der Sprühdose schwarz lackiert. Ich wollte mich in der Natur (trotz elegantem Chrom) ein wenig unscheinbarer machen, und da ist weiß nun mal nicht Försters Lieblingsfarbe. Ebenso habe ich die originalen Seitendeckeln mit schwarzer Klebefolie beklebt, das hält gut und ist zur Not wieder abnehmbar.
Das vordere Schutzblech habe ich durch ein schwarzes von der XBR500 ausgetauscht, dieses sitzt ein bisschen höher auf der originalen Gabelbrücke als das originale Schutzblech. Ein Vorteil bei Dreck und Steine.
Die Werkzeugtasche mit dem originalen Honda- Werkzeug passt noch links neben dem Ausgleichsbehälter fürs Kühlwasser und wird einfach mit einem Zerrband am Plastik Tankdeckel gebunden, das hält!
5: der Motorschutz
Erst später kam der massive selbstgemachte Alu- Motorschutz aus 5mm Aluminium, ich hatte wenig Vertrauen in das originale Plastikteil. Ich fahre, vor Allem in Südfrankreich, viele steinige Schotterwege, wo nicht selten fette Brocken zum Motor fliegen oder ich manchmal hart aufsetze.
6: Gepäck
Da man beim Wandern schließlich auch mal Proviant, Badesachen oder anderen Krempel mitnehmen möchte, musste auch einen Halter für einem kleineren Topcase dran.
Das Gesamtergebnis:
Teile bei diesem Umbau:
Teil | Herstellen/Händler/ gebraucht | Preis |
---|---|---|
Chromblinker 4x | Neu: Louis | €27,85 |
Lenkererhöhung SW Motech | Neu: | €79,- |
Lenker Fehling | Neu Polo | €29,95 |
Lampenohren Tomaselli | gebraucht | -- |
Scheinwerfer Hella | gebraucht | -- |
Zündschloss Mofa universal | Moppedhändler | €25,- |
Sigma Fahrradtacho | Neu, bis 300KmH, Polo | €30,- |
Kabelbaum Instrumente | Gebraucht, Forum | €10,- |
Schutzblech vorne | XBR 500 gebraucht | -- |
Gabelbrücke oben | Gebraucht / Forum | -- |
Wilbers Federbein | Neu Wilbers Ecoline Mono Road Typ 540 | €292,-,- |
Wirth Gabelfedern | Neu Wirth | €91,- |
Lukas Stahlflexbremsleitung | Neu, Click for Parts, Lucas MCH417V1 | € 54,- |
Verkleidungsteile Tank | Gebraucht Forum | -- |
Drehzahlmesser XBR500 | Gebraucht Forum | -- |
Fußrasten Chrom | Polo | €14,95 |
Schalthebel klappbar | Louis | €7,95 |
Motorschutzplatte | Eigenbau 5 mm Aluminium | -- |
Schutzblech hinten Ascerbis | gebraucht | -- |
Topcase + Halterung | Gebraucht + eigenbau | -- |
Schraube Seitenständer | Homegrown | -- |
-- = kein Preis bekannt | Gesamt: | €661,- |
Umbau NX Numero 2, Umbau auf Schwinge und Räder der NX650, Winter 2011/2012
Nachdem ich 4 Jahren und etwa 2700 spaßvolle Kilometer mit der Kleine durch Berg und Tal, vor allem auf Schotter gefahren bin, war die Zeit gekommen für weitere Veränderungen.
Ich habe in diesen Jahren nur einmal ein größeres Problem gehabt, die CDI hat einen wackeligen bekommen. Ich dachte natürlich dass es an meiner umgestrickten Elektrik lag, dachte wegen der 13Tkm nicht an die CDI, die war ja in meinen Augen neuwertig! Nach viel und ziemlich frustriertes Suchen habe ich dann doch mal die CDI durchgelötet, und siehe da, die Kleene lief wie zuvor! Da ich das schon von der Alp kannte, war diese Arbeit schnell gemacht! Gott sei dank hat sie mich nicht oben am Berg am Arsch der Welt, sondern netterweise auf dem Campingplatz, am vorletzten Tag der Ferien im Stich gelassen. Klasse!
Artgerechte Haltung der Nixe in der Provence
Im Gelände stellte vor allem das 19" Vorderrad auf Geröll oder Sand als Problem da. Auf die Strasse war das kleine Vorderrad gar kein Problem, jedoch waren die Originale Bridgestone Trialwing 40 schon älter und alles andere als klebrig. Vor allem die 16" Puschen hinten waren schnell am Limit und rutschten in den Kehren auf dem Asphalt sobald sie ein bisschen warm waren. Auf Schotter war vor allem das freundliche Enduroprofil Grund für fehlende Haftung.
Nach den letzten Sommerferien war der Hinterreifen glatt und es war klar dass da andere Räder mit Reifen drauf mussten. Die Reifenwahl für die alten Felgen war auch ein Trauerspiel, für den 16" Hinterrad gab es kaum etwas Fahrbares. Ich wollte 17 + 21"!
Nachdem ich erst lange nach einem Ami- Import- Domi gesucht hatte, wo man laut Scrambler das Hinterrad so in die Nixen- Schwinge einbauen kann, stieß ich auf eine fast komplette 650er Domi ohne Motor und Tacho für schlappe… naja wenig!
Warum also nicht die komplette Schwinge + Hinterrad und Bremsanlage + Vorderrad der 650er einbauen?
Mit Zollstock bin ich zum Verkäufer gefahren und habe da festgestellt dass die Schwinge so in die Nixe passen würde, sie war 6mm schmaler als die Nixenschwinge, wunderbar! Wir wurden uns schnell einig, und so zog ich mit einem VW- Bus voller Teile zurück nach Hause.
Beim nachmessen auf der Waage hatten Schwinge, Hinterrad und Bremsanlage der 650er etwa 2 Kilo mehr auf dem Buckel als die der Nixe, das fand ich akzeptabel. Ich bin zwar kein Fan von Scheibenbremsen im Hinterrad, die originale Trommel tut seine Arbeit wunderbar, ist verschleißarm und leichter.
Ich fand jedoch die Idee etwas anderes mal aus zu probieren einfach interessant!
Die 650er Schwinge ist ein wenig länger, vom Schwingenlager zum Mittelpunkt der Radachsenaufnahme der 650er ist 54,5 mm und damit 15 mm mehr. Einen längeren Radstand sorgt für einen etwas stabileren Geradeauslauf und ein wenig mehr Federweg bei gleicher Hebelübersetzung, aber da musste ich auch etwas ändern.
Das Puzzle aus kleine und große Nixe passt folgendermaßen zusammen:
Insgesamt ist die Distanz zwischen Mitte Radachsenaufnahme der Schwinge und Mitte der vorderen Aufnahme des Gepäckträgers in ausgefedertem Zustand jetzt um 5mm geringer geworden, 530mm statt 535mm mit der Originalschwinge. Unwesentlich niedriger also. Dafür ist das 17"- Rad mit Reifen wieder etwas höher, so dass die Höhe zum Sitz etwa 3 cm mehr ist. Der Radstand ist durch die 650er Schwinge um etwa 15 mm gewachsen, allerdings ist diese, bei einer neuen Kette mit 105 Glieder und einen 45er Zahnrad ziemlich weit vorne im Einstellbereich der Radachse angebracht, so dass es jetzt nur etwa 7 mm sind.
Lediglich in ganz ausgefedertem Zustand steckt der Gelenkhebel etwa 20 mm unterhalb der Motorschutzplatte aus, sobald man auf der Nixe sitzt, ist das gelenk schon wieder oberhalb der Schutzplatte, im Gelände kann es also kaum Fremdberührung mit dem Boden oder Steine geben.
Die Front um den Scheinwerfer und Tacho habe ich ein bisschen verändert. Für den Tüv habe ich doch mal die alte Gabelbrücke mit dem orig. Zündschloss eingebaut. Ist doch nicht ganz unpraktisch dass man das Lenkschloss so benutzen kann. Dazu musste ich leider eine neue Tachoplatte bauen, die ich bei der Gelegenheit mit schwarzem Kunstleder bezogen habe. Die alte, polierte Aluplatte hat oft in der Sonne geblendet. Die Befestigung des Sigma-Tacho habe ich ein bisschen vereinfacht.
Was nicht so schön ist, ist dass der Scheinwerfer wegen des vorstehenden Zündschlosses jetzt ein Stück nach unten wandern musste. Sieht leider nicht so gut aus wie vorher.
Vorne war der Einbau des 21" Rades kein Problem, sie passt so in die Gabel. Der originale Schutzblechhalter musste für das angepasste Blech der 650er weichen, wo das ebenfalls veränderte Schutzblech der 650er auf passend gemacht wurde. Ich habe noch überlegt die 650er Gabel ein zu bauen, aber da hätte ich das Lenkschaftrohr kürzen müssen, das wäre mir zu aufwendig gewesen, vielleicht ein anderes Mal. Und für meine Zwecke reicht mir die Originalgabel alle Male.
Die Bremszange vorne der Nixe passt mittels die Adapterplatte des Honda XR650L(eine ziemlich seltene Honda- Gattung der XR mit Domimotor) perfekt auf die 650er Domi-Scheibe im Vorderrad.
Michael (Scrambler) hat darüber im Forum geschrieben, und mir sogar für die Zeit des Umbaus seinem eigenen Adapter zur Verfügung gestellt, vielen Dank noch mal, Michael!
Trotzdem wollte ich ja meinen eigenen Adapter haben, die musste doch irgendwo zu bekommen sein!! Nun…einfach war das nicht. Ich habe Monate im Netz geschaut nach eine bezahlbare XR650L- Zange, nur in Amiland war ab und an etwas aufzutreiben, aber die meisten wollten einfach nicht nach Europa verkaufen. Nach einem Tipp von einem XR- Fahrer habe ich Kontakt aufgenommen mit Ev, eine engagierte deutsche Endurofahrerin aus Georgia, USA. Diese klasse Frau hat mir mit viel Einsatz einen Adapter in Amiland besorgt. An dieser Stelle nochmals vielen Dank, liebe Ev!!!
Als der Adapter von Übersee da war, war das Bike endlich fertig, so wie ich es haben wollte.
Schließlich habe ich das Schutzblech vorne und hinten farblich noch ein bisschen angepasst, der Tacho noch auf 21" Rad umjustiert, die neue TKC's montiert, und dann ging es ab zum Onkel Tüv.
Und die… hatten nun wirklich keine Probleme. Der Prüfer kam nach einer langen Probefahrt mit einem Grinsen im Gesicht zurück, und erzählte mir dass die Fuhre sich auch bei Höchstgeschwindigkeit sehr stabil anfühlt. Alle Änderungen wurden ohne Beanstandung eingetragen, nun habe ich einen zweiseitigen Schein.
Dass im Einzelgutachten nur der gefahrene Reifen eingetragen werden kann war eine kleine Enttäuschung. Ich hätte gerne, wie bei der großen Domi, sowohl 120/90-17 als auch 130/80- 17 ohne Reifenwahl eingetragen bekommen, aber da blieb der Prüfer stur - nur der 130er TKC wurde eingetragen.
Ist letztendlich für mich kein Problem, für meine Zwecke ist das völlig OK!
Allerdings hatte die Prüfung auch seinen ADO- Goldfaden dran: inkl. Neue HU + AUK + Märchensteuer waren es 244 Teuronen, Pfff.
Für diesem Rad- und Schwingenumbau brauchte ich:
2x 3 mm. Distanzscheiben | Links u. rechts zw. Schwingenlagerung u. Rahmen | -- |
2 Distanzbüchsen Umlenkhebel | Breite 15mm Höhe 20mm Bohrung 10mm | -- |
1 Hülse Umlenkhebel | Außen: 12mm, innen: 10mm, breite: etwa 20mm | -- |
Gelenkstange NX 650 | gebraucht | -.- |
Gelenkhebel NX 250 | gebraucht | -.- |
Schwinge NX 650 | gebraucht | -.- |
Hauptbremszylinder NX 650 | gebraucht | -.- |
Hohlschraube | Gebraucht Honda | -- |
Schlauchanschl. f. Hohlschraube | Gebraucht VW | -- |
Bremszange NX 650 | Gebraucht Blank Motorradteile | € 38,90 |
Halteplatte Bremszange NX 650 | gebraucht | -.- |
Bremsleitung | Neu, Melvin MLV1S60 | €43,50 |
Halteplatte Hauptbremszylinder | Eigenbau 4 mm Aluminium | -- |
Bremsscheibe | Neu EBC MD6013 2-Rad Saussenthaler | €59,90 |
Hinterrad NX 650 | gebraucht | -.- |
DID Kettens. M. Ritzel 45 Zähne | Neu, Grobmotorik, Kette mit Glieder | € 85,- |
Bremshebel NX 250 | Gebraucht, geändert, Klappbar | 15,- |
8mm Gewindehülse 30 mm | Zur Verlängerung der Bremsstange | -- |
4x M8 Muttern VA | Zum Kontern der Verlängerung | -- |
M8 Gewindestift, 50mm | Verlängung der Bremsstange | -- |
Rückholfeder | Für den Fußbremshebel | -- |
Verlängerung | Ansteuerung Bremslichtschalter hinten | -- |
Vorderrad mit Bremsscheibe | NX650 gebraucht | -.- |
Adapterplatte Bremszyl. Vorne XR650L | Gebraucht aus Amiland | €65,- |
TKC 80 Reifen vo + hi+ Schl. | Neu 130/80/17 + 90/90/21 + Schlauch | €145,- |
Kettenschutz orig. | Bike-Teile | €5,- |
Tüv-Eintragung + HU/AU | €244,- | |
Gesamt: | €701,- |
-- = kein Preis bekannt -.- = 650er Domi ohne Motor, nach Verkauf der übrige Teile blieb mir 250€!
So, und nun hoffe ich euch eine Anregung für eigene Schrauberei gegeben zu haben.
Die meiste Arbeit ist es auszuprobieren ob und wie etwas funktionieren kann. Ich denke, wenn man die benötigten Teile im Voraus besorgt, Liste oben, braucht man einen guten Tag für den Schwingenumbau.
Eine CRF250L ist es nicht geworden, aber dafür hat er laaange nicht soviel gekostet. Und von der Leistung und Fahrwerk her ist sie fast ebenbürtig, zumindest leichter! Zudem zuverlässig und von der Optik nicht so kunterbunt als die Neue CRF. Noch dazu gibt es wohl kaum ein Zweiter Nixe dieser Art.
Wenn ich jetzt alles zusammenrechne hat der Umbau nach Abzug der 250€, übrig vom Verkauf der Teile, nur 450€. Alle Arbeitsstunden natürlich nicht mitgerechnet. Aber das war ja Spaß!!
Insgesamt hat die Nixe mir also 1200 + 611 + 450 = €2311,- in den letzten 6 Jahren gekostet.
Die Überlegungen für ein wenig mehr Leistung sind schon da, mal sehen, so in zwei Jahren!
Erstmal warten andere Projekte, meine alte GS braucht dringend Zuwendung!
Gruß von Floris
last update from this page:17.06.2012